Von der Praxis ist dies teilweise jedoch weit entfernt. So ist die Bezahlung im Praktikum nach Tarif häufig nur ein „Kann“ und eben kein „Muss“. Erschwerend für die Suche nach einem bezahlten Praktikum, kam bei mir noch der Umzug in ein anderes Bundesland hinzu. In Schleswig-Holstein wird die Praxisphase überwiegend während des Studiums und ohne Bezahlung absolviert. Für mich wurden offene Türen, durch den Wunsch nach einer angemessenen Bezahlung, leider schnell zu verschlossenen Türen. Die meisten Träger der Sozialen Arbeit können zwar nachvollziehen, dass ich nach meinem Studium ja schließlich irgendwie meinen Lebensunterhalt bestreiten muss und in der Folge für meine Arbeit auch entlohnt werden muss. Allzu oft heißt es dann aber konkret, dass momentan kein Budget dafür vorhanden ist oder keine Stelle dafür vorgesehen ist. Das heißt: Viele Träger können oder wollen kein bezahltes Praktikum zur staatlichen Anerkennung ermöglichen. (Anmerkung d. Redaktion: siehe auch xxx). Ein weiteres Problem ist, dass vielen Mitarbeiter*innen in den entsprechenden Personalabteilungen die Bezahlung für Praktikanten nach Tarif (TVöD) überhaupt kein Begriff ist. Insofern ist mir nicht ersichtlich, warum dieser Tarif, trotz Erwähnung der Praktika von Sozialarbeiter*innen, in der Praxis scheinbar kaum angewandt wird. Laut den Sozialberufeanerkennungsgesetzen muss der Zugang zur Erreichung der staatlichen Anerkennung jedem*r Bewerber*in nach Abschluss des Studiums ermöglicht werden. Dies bezieht sich aber offensichtlich nur auf den Zugang zur dafür erforderlichen Prüfung.
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