Gemeinsame Interessen für bessere Praktikumsbedingungen in der Sozialen Arbeit
Wir, der Junge DBSH NRW und das bundesweite Netzwerk Prekäres Praktikum, rufen ver.di NRW zu einem gemeinsamen Bündnis auf, um die Vergütung von Praxissemestern in der Sozialen Arbeit auf Landesebene zu erreichen. Unsere beiden Organisationen teilen die Ziele, die Arbeitsbedingungen und die soziale Absicherung von Studierenden und Arbeitnehmenden zu verbessern. Ein Bündnis würde unsere Kräfte bündeln und zu stärkeren Verhandlungsergebnissen führen.
Lernen aus erfolgreichen Kooperationen
In vielen Branchen haben Kooperationen bereits zu bedeutenden Verbesserungen geführt. Erfolgsmodelle aus der Metall- und Elektroindustrie oder dem öffentlichen Dienst – wo der dbb in einer Verhandlungsgemeinschaft mit ver.di die Tarifabschlüsse erzielt - zeigen, dass durch Bündnisse große Fortschritte erzielt werden können. Dies möchten wir auch im Bereich der Sozialen Arbeit erreichen. Wir sehen es als unabdingbar die Kämpfe und prekären Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit als kollektive Kämpfe zu betrachten und intergewerkschaftliche sowie berufspolitische Bündnisse einzugehen statt einer Zersplitterung der Kämpfe, die am Ende niemanden weiterbringen werden. Auch in der Zusammenarbeit zwischen ver.di und dem (Jungen) DBSH gibt es bereits erfolgreiche Bündnisse wie das Bündnis „TuWas“ in Hamburg oder das Bündnis für Zeugnisverweigerungsrecht auf Bundesebene.
Notwendigkeit fairer Vergütung durch Daten und Fakten belegen
Empirische Daten und Forschungsergebnisse von uns unterstreichen die Dringlichkeit einer fairen Vergütung von Praktika. Forschungsergebnisse zeigen die finanziellen Belastungen von Studierenden durch unbezahlte Praktika und die positiven Auswirkungen vergüteter Praktika auf die Berufszufriedenheit und -bindung. Diese Fakten sprechen eine klare Sprache und dürfen nicht ignoriert werden.
Gemeinsam politische Unterstützung gewinnen
Wir haben bereits in vielen Städten u.a. in Mainz, Freiburg oder Magdeburg Erfolge bei der Vergütung der Pflichtpraktika erzielt und sind auch auf den Landesebenen bereits zu diesem Thema im Austausch mit Politiker*innen. In Münster konnte ein Bündnis u.a. aus ver.di und dem Jungen DBSH ebenfalls Erfolge erzielen. In Magdeburg haben wir jüngst erreicht, dass alle Praktika auch bei freien Trägern ab 2025 vergütet werden. Diese Erfolge zeigen die Machbarkeit von einer Bezahlung im Praxissemester und könn(t)en als eine gute Argumentationsgrundlage genutzt werden. Aus unserer Perspektive ist es politisch strategisch nicht sinnvoll, wenn 2 verschiedene Akteur*innen nun zu diesem Thema auf die Politiker*innen zugehen, wenn das gleiche Anliegen besteht. Ein Alleingang wird eher noch unser beider Ziel torpedieren. Eine vereinte Front gegenüber politischen Entscheidungsträger*innen wird die Erfolgschancen erhöhen.
Vorteile eines Bündnisses
Ein Bündnis bietet für beide Seiten Vorteile, Auf kommunaler Ebene wie z.B. in Münster oder Dortmund haben Bündnisse mit Beteiligung von ver.di, Jungem DBSH sowie anderen Organisationen bereits Erfolge erzielt. Dies zeigt zum Einen, dass die Aktiven sich ein solches Bündnis wünschen, zum Anderen, dass eine solche Zusammenarbeit bisher in NRW sehr gut funktioniert hat. Weitere Vorteile eines Bündnisses sind • größere Reichweite und Schlagkraft durch kombinierte Mitgliederbasis
• Effizientere Nutzung von Ressourcen durch gemeinsame Aktionen und Kampagnen. Wir sind überzeugt, dass eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen ver.di und dem Jungen DBSH NRW die Bedingungen für Praktikant*innen verbessern und die Position beider Organisationen in der Sozialen Arbeit stärken wird. Lasst uns gemeinsam für eine gerechte Vergütung studienintegrierter Praxissemester kämpfen! Hiermit fordern wir Ver.di NRW dazu auf, sich zu einem Bündnis zu positionieren